Atradius "Branchen-EM": Nordirland vs. Deutschland

Pressemitteilung

Nordirland und Deutschland trennen sich unentschieden im „Länderspiel der Lebensmittelbranche“

Der Kreditversicherer Atradius vergleicht anlässlich der Fußball-Europameisterschaft ausgesuchte Wirtschaftsbranchen der Teilnehmerländer. Am kommenden Dienstag treffen die Nationalmannschaften von Nordirland und Deutschland im Pariser „Parc des Princes“ aufeinander. Würden die Lebensmittel- und Getränkebranchen der beiden Länder gegeneinander antreten, gäbe es keinen Sieger: 4:4 lautet das Ergebnis bei den Atradius-Experten, die die Kreditrisikolage und Geschäftsperformance der Branchen beider Länder als gleich stark einstufen.

Köln, 16. Juni 2016 – Zwei ebenbürtige Mannschaften, acht Tore – und Gleichstand nach 90 Minuten: Liest man die Atradius-Publikation „Vergleich Lebensmittelbranche Nordirland und Deutschland“ als Match-Prognose für Dienstag, 21. Juni, steht ein bis zum Schluss spannendes Länderspiel bevor. Zur EM veröffentlicht der weltweit agierende Kreditversicherer insgesamt 14 Branchenvergleiche – basierend auf den aktuellen Einschätzungen der Risiko- und Wirtschaftsexperten von Atradius und in fußballtypischer Aufmachung.

Branchen in beiden Ländern insgesamt stabil

„Beide Teams begegnen sich ‚auf Augenhöhe‘“, lautet die Einschätzung der Atradius-Länderexperten zur Geschäftsperformance und Kreditrisikolage der Lebensmittelbranchen Nordirlands und Deutschlands. Der „Team-Performance Check“ zeigt: In Deutschland ging der nominale Umsatz der Lebensmittel- und Getränkebranche 2015 laut der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) zwar um 3,4 % auf 166 Milliarden Euro zurück. Nichtsdestotrotz ist der Sektor weiterhin weniger konjunkturabhängig und beständiger als andere Branchen. Auch die Kapitalstärke der deutschen Lebensmittel- und Getränkeunternehmen ist insgesamt gut. Probleme bereiten die seit Jahren schrumpfenden Margen, bedingt durch die wachsende Marktmacht großer Einzelhändler und Discounter sowie den intensiven Wettbewerb. Nordirlands Lebensmittelindustrie – mit einem Gesamtumsatz von 4,5 Milliarden Pfund 2015 und rund 100.000 Stellen die größte produzierende Branche des Landes – dürfte weiterhin von der 2013 eingeleiteten Wachstumsinitiative des Nordirischen Strategieausschusses für den Agrar- und Lebensmittelsektor profitieren. Bis 2020 soll eine Umsatzsteigerung von 60 % auf 7 Milliarden Pfund erreicht werden. Die Margen dürften in diesem Jahr stabil bleiben, und die Banken sind bereit, den Firmen Kredite einzuräumen.

„Deutschlands Lebensmittel- und Getränkeunternehmen profitieren vom wachsenden Export, der sich seit Mitte der 1990er Jahre fast verdoppelt hat. Insbesondere das deutsche Fleischgewerbe erlebt eine weltweit steigende Nachfrage und erzielt zunehmende Margen im internationalen Geschäft. Insgesamt präsentiert sich die gesamte Lebensmittel- und Getränkebranche innovativ in Bezug auf das sich wandelnde Verbraucherverhalten. Das macht sie auch über die Landesgrenzen hinweg wettbewerbsfähig. Sorgen bereiten der intensive Wettbewerb und Preiskämpfe – vor allem im Einzelhandel. Lieferanten, Produzenten und Verarbeiter können dadurch die Kosten nur schwer weitergeben, ihre Margen verringern sich“, sagt Andreas Tesch, Chief Market Officer von Atradius. „Nordirland genießt den Ruf als Herkunftsort gesunder Lebensmittel, durch seine Insellage ergeben sich zahlreiche Vorteile bei der Herstellung hochwertiger Lebensmittel. Das zeigt sich unter anderem auch bei der Fleischerzeugung, wo eine hohe Qualität des Viehbestandes und der Betriebsausstattung vorherrscht. Allerdings ist die gesamte Branche stark abhängig von der globalen Nachfrage. 2015 nahm der Wert der Milchproduktion um 27 % ab, auch die Einkünfte der Landwirtschaft gingen zurück.“

Deutscher Einzelhandel begleicht Rechnungen oft erst nach 90 Tagen oder gar später

In der „Atradius Fair Play Tabelle“ schneidet Nordirland mit einer Grünen Karte bei der Zahlungsmoral und den Insolvenzen insgesamt etwas besser ab als Deutschland (Gelbe Karte). Die durchschnittliche Zahlungsdauer in der nordirischen Lebensmittelbranche beträgt aktuell 45-60 Tage. Zahlungsverzüge sind momentan gering, auch bei den Insolvenzen wird derzeit kein Anstieg erwartet. In Deutschland hingegen ist das Bild differenzierter: Während Lebensmittelproduzenten durchschnittlich innerhalb von 30 Tagen bezahlen, warten Kunden von Einzelhandelsunternehmen häufig 90 Tage oder gar länger auf ihr Geld. Bei den Nichtzahlungsmeldungen gab es in den vergangenen Monaten zwar keine Zunahme. Jedoch könnte die Zahl der Insolvenzen in der deutschen Lebensmittelindustrie mittelfristig steigen, da insbesondere kleinere und finanziell schwach aufgestellte Unternehmen dem Preiskampf dauerhaft nicht standhalten können.   

Für das Fußballspiel am 21. Juni 2016 sieht Andreas Tesch das Team aus Deutschland vorne und prognostiziert: „Deutschland gewinnt mit 3:0.“ 

Den Branchenvergleich „Lebensmittel- und Getränkeindustrie Nordirland gegen Deutschland“ finden Sie hier.

 

Über Atradius

Die Atradius Gruppe bietet weltweit Kreditversicherung, Bürgschaften und Inkassodienste an. Mit mehr als 160 Büros in 50 Ländern hat Atradius Zugang zu Bonitätsinformationen von 200 Millionen Firmen weltweit. Das Produktangebot hilft Unternehmen auf der ganzen Welt, sich vor Forderungsausfäl­len zu schützen, wenn Kunden gelieferte Waren oder erbrachte Dienstleistungen nicht bezahlen können. Atradius ist Teil der Grupo Catalana Occidente (GCO.MC), die in Spanien zu den größten Versicherern und weltweit zu den größten Kreditversicherern gehört. www.atradius.de.

 

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Astrid Goldberg                                                   

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