Energiewende - Ernüchternde Bilanz nach zwei Jahren

Pressemitteilung

Ernüchternde Bilanz zwei Jahre nach Start der Energiewende

  • Aktuelle Analyse der Risikoexperten von Atradius
  • Erneuerbare Energien in der Warteschleife
  • Energieintensive Industrien befürchten Verlust der Wettbewerbsfähigkeit
     

Nach der Nuklearkatastrophe in Fukushima im März 2011 setzte in Deutschland die politische Diskussion über die Energiewende ein. Heute, zwei Jahre später, erfolgt die Umsetzung nur schleppend wie eine erneute Analyse der Atradius Risikoexperten ergab. „Nur wenige Unternehmen haben bislang auf dem Weg zum „grünen Strom“ profitiert. Lange Wartezeiten, die aktuell diskutierte weitere Kürzung der Subventionen und eine stärkere Kostenbeteiligung der Industrie dürften die Situation für betroffene Unternehmen verschärfen und weitere Industriezweige belasten“, prognostiziert Michael Karrenberg, Leiter Risikomanagement vom Kreditversicherer Atradius für Mittel- und Osteuropa sowie Russland.

Zerplatzte Träume und Wartestellung bei den erneuerbaren Energien
Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG), das im Juli 2011 verabschiedet wurde, ließ viele Unternehmen aus der Ökostrombranche aufhorchen. Die geplante Realisierung einer nachhaltigen Energieerzeugung verhieß lukrative Aufträge, wie z. B. für den Bau von Solaranlagen und Windturbinen. „Die eigentlichen Nutznießer der Energiewende ziehen heute ein überwiegend ernüchterndes Fazit“, weiß Karrenberg. So wurden Hersteller von Solarzellen im vergangenen Jahr von der Konkurrenz aus Asien mit Dumping-Preisen überrascht. Namhafte deutsche Unternehmen wurden dadurch aus dem Markt gedrängt. Auch für 2013 sind die Prognosen für die Solarbranche schwierig, und die Risikoexperten rechnen mit weiteren Insolvenzen. Firmen, die sich auf die Installation von Solaranlagen spezialisiert haben, profitieren hingegen.
In der Windkraftbranche beobachten die Experten aktuell, dass großvolumige Offshore-Projekte durch langwierige Genehmigungsverfahren und technische Probleme ins Stocken geraten und damit teilweise auch die Finanzierung nicht mehr sichergestellt ist.
„Das kann Unternehmen, die nicht breit aufgestellt sind und über eine schlechte Kapitalbasis verfügen, schnell in Zahlungsschwierigkeiten bringen“, beobachtet der Experte in der Praxis.
„Investitionsentscheidungen in die Windenergie werden von einigen Konzernen und Unternehmen sogar schon überdacht und möglicherweise kurzfristig sogar korrigiert. Denn die zu erwartende Durststrecke bis zur Realisierung der Projekte ist einfach zu lang und die auflaufenden Anfangsverluste werden zu hoch“, beobachtet Karrenberg. Auf mittlere Sicht prognostizieren die Experten jedoch gute Wachstumsaussichten im Bereich Windenergie.

Die deutschen Leitungsbauer zählen mittelfristig ebenfalls zu den Profiteuren, denn für den reibungsfreien Transport des Stroms stehen immense Investitionen in das Verteilnetz an. Der endgültige Start für den Ausbau der Stromnetze ist auch nach dem Energiegipfel Ende März 2013 weiterhin unbekannt.

Zusätzliche Belastung für energieintensive Branchen weiterhin nicht kalkulierbar
Sollte die geplante Ausweitung der Kostenbeteiligung der energieintensiven Industrien an der Energiewende im Mai von der Bundesregierung verabschiedet werden, wird die finanzielle Belastung für die Unternehmen deutlich zunehmen. Während deutsche Firmen schon heute mit der Mehrbelastung durch hohe Energiekosten konfrontiert sind, beziehen energieintensive Industrien in Nachbarländern, die weiterhin auf Atomstrom setzen, die benötigte Energie wesentlich günstiger. „Das kann zu Wettbewerbsnachteilen für die Unternehmen führen und sich langfristig nachteilig für den Industriestandort Deutschland auswirken“, resümiert Dr. Thomas Langen, Senior Regional Director für Deutschland, Mittel- und Osteuropa bei Atradius. Sein Fazit: „Kreditversicherte Unternehmen, die laufend über die Bonität ihrer Geschäftspartner aus dem Energiesektor informiert sind, erleben auch künftig keine bösen Überraschungen, ganz gleich wie sich die Energiewende weiterentwickelt.“

Die Risikoexperten von Atradius werden die zukünftige Entwicklung im Energiesektor weiterhin sorgfältig beobachten und begleiten.

Über Atradius

Die Atradius Gruppe bietet weltweit Kreditversicherung, Bürgschaften und Inkassodienste an und ist mit 160 Büros in 45 Ländern vertreten. Der Marktanteil am globalen Kreditversicherungsmarkt beträgt rund 31 Prozent. Atradius hat Zugang zu Bonitätsinformationen zu über 100 Millionen Firmen weltweit. Das Produktangebot hilft Unternehmen auf der ganzen Welt, sich vor Forderungsausfällen zu schützen, wenn Kunden gelieferte Waren oder erbrachte Dienstleistungen nicht bezahlen können.

Für weitere Informationen:
Esther Blömer
Tel.: +49 221 2044 1992
esther.bloemer@atradius.com Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann.

 

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