Atradius Zahlungsmoralbarometer 2019 Westeuropa

Zahlungsmoralbarometer

  • Österreich,
  • Deutschland,
  • Schweiz
  • Agrar/Landwirtschaft,
  • Automobil/Transport,
  • Chemie/Pharma,
  • Bau,
  • Konsumgüter,
  • Elektronik/ITK,
  • Nahrungsmittel,
  • Allgemeine Wirtschaft,
  • Maschinen/-bau,
  • Metall,
  • Papier,
  • Dienstleistungen,
  • Stahl,
  • Textil

22 Okt 2019

Gerät die finanzielle Stabilität von westeuropäischen Unternehmen in Gefahr?

Da sich das Wirtschaftswachstum abschwächt und die verarbeitende Industrie mit den Folgen des schwächeren Welthandels zu kämpfen hat, ist mit einer Zunahme der  Unternehmensinsolvenzen von 2,7 % in Westeuropa bis zum Jahresende zu rechnen. Diese Prognose bedeutet den erstmaligen Anstieg der Firmenpleiten seit Jahren in der Region. Westeuropa hat im Vergleich zu anderen im Rahmen des Atradius
Zahlungsmoralbarometers betrachteten Regionen auch den schlechtesten Ausblick. Im
kommenden Jahr dürfte sich die finanzielle Stabilität der Unternehmen erneut verschlechtern. Gerechnet wird mit einem Anstieg der Insolvenzfälle um weitere 0,7 %. Das schwächelnde Wirtschaftswachstum, die Eskalation des Handelskriegs zwischen den USA und China, die Unsicherheit in Bezug auf den Brexit sowie die aktuelle politische Lage und die Finanzstabilität in Italien sind die treibenden Faktoren für den Anstieg der Firmenpleiten in Westeuropa.

Umfrageteilnehmer in Westeuropa räumen Kunden weit häufiger als im vergangenen Jahr Lieferantenkredite ein

Bei 60,4 % ihres Umsatzes gaben die in Westeuropa befragten Lieferanten ihren Abnehmern im Firmengeschäft einen Warenkredit (nach 41,4 % im vergangenen Jahr). In Osteuropa lag dieser Anteil bei 67,2 %, in der Americas-Region (Brasilien, Kanada, Mexiko und USA) bei 50,9 % und in der Asien-Pazifik-Region bei 55,5 % (also ein Anstieg von 38,8 %, 45,8 % bzw. 48,1 % gegenüber dem Vorjahr). Der deutlich gestiegene durchschnittliche Anteil der Verkäufe mit Zahlungsziel der Befragungsteilnehmer in Westeuropa spiegelt höchstwahrscheinlich die Anstrengungen der Unternehmen wider, die Inlandsnachfrage zu stützen und ihre Wettbewerbsfähigkeit auf Exportmärkten zu verbessern. Vor diesem Hintergrund variiert die Inanspruchnahme von Lieferantenkrediten im Firmengeschäft allerdings deutlich zwischen den untersuchten Ländern in Westeuropa. Offenbar sind die Befragungsteilnehmer in Dänemark am ehesten bereit, ihren Kunden Kredit zu gewähren (75,5 % des Gesamtwerts ihrer B2B-Verkäufe waren laut eigener Angaben Geschäfte mit Zahlungsziel – gegenüber 61,5 % im vergangenen Jahr). Unter den anderen untersuchten Ländern in der Region reicht der Anteil der Zahlungen auf Ziel von hohen 68,1 % (gegenüber 64,1 % im letzten Jahr) in Griechenland bis zu niedrigen 44,6 % (gegenüber 31,6 %) bei den in Frankreich befragten Lieferanten.

Die durchschnittlichen Zahlungsziele in Westeuropa: Tiefe Verunsicherung der Unternehmen in Großbritannien und Irland

Obwohl Kunden weit häufiger als noch vor einem Jahr Zahlungsziele gewährt wurden, ist ein Großteil der Befragungsteilnehmer in Westeuropa offenbar nicht gleichermaßen
gewillt, B2B-Kunden längere Zahlungsziele einzuräumen. Das belegen die unterschiedlichen Zahlungsziele. Die durchschnittliche Frist der in Spanien befragten Lieferanten für Zahlungen auf Ziel liegt bei 48 Tagen (gegenüber 47 Tagen im
vergangenen Jahr), in Frankreich bei 34 Tagen (gegenüber 33 Tagen im vergangenen Jahr), in den Niederlanden bei 28 Tagen (gegenüber 27 Tagen vor einem Jahr) und in Deutschland bei 22 Tagen (im Vergleich zu 21 Tagen im Vorjahr). Aufgrund der anhaltenden Unsicherheit durch den Brexit und des damit zusammenhängenden, höheren Insolvenzrisikos in Großbritannien und Irland gewähren die in diesen beiden Ländern
befragten Lieferanten verständlicherweise weitaus kürzere Zahlungsziele als noch im vergangenen Jahr. In Großbritannien liegt die durchschnittlichen Zahlungsfrist bei 20 Tagen (gegenüber 24 Tagen im letzten Jahr) und in Irland bei 28 Tagen (gegenüber 31 Tagen im Vorjahr). Großbritannien und Irland sind die einzigen beiden Länder, in denen die durchschnittlichen Zahlungsfristen kürzer als bei der vergangenen Atradius-Befragung sind. In den übrigen westeuropäischen Ländern scheinen die befragten Lieferanten eher gewillt zu sein, längere Zahlungsziele einzuräumen. Die Zahlungsfristen reichen von 66 Tagen in Griechenland (gegenüber 62 Tagen im letzten Jahr) bis zu 27 Tagen in Dänemark (gegenüber 23 Tagen im Vorjahr). Der regionale Durchschnitt in Westeuropa liegt bei 34 Tagen (gegenüber 32 Tagen im letzten Jahr), in der Americas-Region und der Asien-Pazifik-Region bei 32 Tagen und in Osteuropa bei 37 Tagen.


Forderungsmanagement Westeuropa: Prüfung der Bonität potenzieller Kunden und Mahnschreiben sind die häufigsten Maßnahmen


Aus den Befragungsergebnissen geht hervor, dass sich die in Westeuropa befragten Lieferanten im Rahmen ihres Forderungsmanagements in erster Linie auf die Prüfung der Bonität potenzieller Käufer konzentrieren, bevor sie ihnen einen Lieferantenkredit einräumen. Demnach führen insbesondere Befragungsteilnehmer in Griechenland (53 %), Deutschland (45 %), Italien (42 %) und Österreich (41 %) weitaus häufiger als ihre Kollegen in anderen westeuropäischen Ländern (35 %) eine Bonitätsprüfung durch. Mahnschreiben (Erinnerungen an ausstehende Rechnungen) sind die zweithäufigste Forderungsmanagementmaßnahme in Westeuropa. 28 % der Befragungsteilnehmer
versenden Mahnungen. Auf Länderebene senden insbesondere Befragungsteilnehmer in Griechenland, Österreich, Deutschland und der Schweiz (durchschnittlich 39 %) Mahnschreiben an säumige Kunden. Der regionale Durchschnittswert von 28 % liegt deutlich unter dem Durchschnitt von 36 % in Osteuropa, jedoch deutlich über dem Mittelwert von 18 % in der Americas-Region im Asien-Pazifik-Raum. In den beiden letztgenannten Regionen sind Rückstellungen für uneinbringliche Forderungen die beliebteste Methode für das Risikomanagement von Lieferantenkrediten.

In Großbritannien sind Lieferanten am stärksten von Zahlungsverzug ihrer Firmenkunden betroffen, in Dänemark am wenigsten

Die in Westeuropa befragten Unternehmen treiben überfällige Rechnungen früher als noch vor einem Jahr ein – durchschnittlich innerhalb von 51 Tagen gegenüber 57 Tagen im
vergangenen Jahr. Der Trend spiegelt sich auch in der besseren Einhaltung der Zahlungsfristen wider, wonach Firmenkunden zuletzt durchschnittlich 67,5 % ihrer Rechnungen fristgerecht beglichen gegenüber 60,1 % im Vorjahr. Ungeachtet dessen blieben 29,9 % des Gesamtwerts der ausgestellten Rechnungen im Firmengeschäft über den Fälligkeitstermin hinaus unbeglichen. Im Landesvergleich reicht dieser prozentuale Anteil von hohen 35,1 % in Großbritannien, gefolgt von 34,8 % in Griechenland und niedrigen 20,3 % in Dänemark. In allen anderen untersuchten westeuropäischen Ländern reicht der Anteil überfälliger Rechnungen von 32,3 % in Frankreich bis 23,6 % in den Niederlanden. Der durchschnittliche Zeitraum von der Rechnungsstellung bis zum Zahlungseingang scheint für die befragten Lieferanten in Deutschland am kürzesten (durchschnittlich 36 Tage gegenüber 40 Tagen im vergangenen Jahr) und in Griechenland am längsten (durchschnittlich 83 Tage gegenüber 96 Tagen im vergangenen Jahr)
zu sein. Für 58 % der Befragungsteilnehmer in Westeuropa hat sich der Zahlungsverzug von Firmenkunden erheblich auf ihr Unternehmen ausgewirkt. Zur Überwindung von
Liquiditätsproblemen, die durch die nicht fristgerechte Zahlung von Rechnungen entstehen, haben die meisten befragten Lieferanten entweder Rechnungen ihrer eigenen Zulieferer später beglichen oder konkrete Maßnahmen ergriffen, um den Cashflow zu korrigieren und die Geschäftskontinuität sicherzustellen (jeweils 27 % der Befragungsteilnehmer). Am häufigsten war dies bei Befragungsteilnehmern in Großbritannien (45 %) der Fall.

Ein Viertel der befragten Unternehmen in Westeuropa geht davon aus, dass sich die Zahlungsmoral in den kommenden Monaten verschlechtern wird

Nach Meinung von 55 % aller Befragungsteilnehmer in Westeuropa wird sich die Zahlungsmoral ihrer Kunden in den nächsten Monaten nicht merklich ändern. In dieser Hinsicht haben die befragten Unternehmen in Dänemark (70 %) die größte Zuversicht. Demgegenüber geht ein Viertel der befragten Lieferanten in dieser Region davon aus, dass sich die Zahlungsmoral ihrer Kunden in den kommenden Monaten deutlich verschlechtern und letztendlich zu einem erheblichen Anstieg der überfälligen Rechnungen beitragen wird, was sich negativ auf die Forderungslaufzeit in Tagen (DSO; Days Sales Outstanding) auswirken wird. In dieser Hinsicht sind die Befragungsteilnehmer aus Großbritannien und Irland (jeweils 32 %) am pessimistischsten. Um sich besser gegen das Risiko von Forderungsausfällen ihrer Kunden abzusichern, planen die befragten Unternehmen in Westeuropa nach eigenen Angaben, die Bonität von Käufern zu prüfen. 45 % wollen zudem häufiger Mahnschreiben versenden. Gleichzeitig gaben sie an, dass sie das Kreditrisiko der Käufer stärker überwachen, häufiger sichere Zahlungsmethoden verlangen (jeweils 43 %) und öfter gegen Barzahlung verkaufen werden (42 %). Aufgrund der bereits spürbaren Auswirkungen des langsameren Wirtschaftswachstums sowie der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit auf die Finanzstabilität der Unternehmen ist ein beträchtlicher Anteil der Befragten in Westeuropa (25 %) besorgt, dass der Zugang zu Krediten in den kommenden Monaten schwieriger werden könnte. Sollte dies kurz- bis mittelfristig der Fall sein, würden 31 % der Befragungsteilnehmer die erwartete Steigerung der Kapitalkosten hauptsächlich durch die Reduzierung der Investitionen in Geschäftswachstum und Personal (Letzteres durch Entlassungen und Einstellungsstopps) ausgleichen.

Überblick der Zahlungsmoral in Westeuropa

Nach Branche

Kunden in der Chemiebranche und der verarbeitenden Industrie werden die
längsten Zahlungsziele gewährt Den Befragungsergebnissen zufolge wird westeuropäischen Firmenkunden in der verarbeitenden Industrie eine Zahlungsfrist
von durchschnittlich 37 Tagen, im Großhandel/Einzelhandel/ Verkauf von 36 Tagen und in der Dienstleistungsbranche von 29 Tagen eingeräumt. Nach Branche werden die längsten Zahlungsziele (durchschnittlich 42 Tage gegenüber 33 Tagen im letzten Jahr) von den befragten Lieferanten in der Chemieindustrie gewährt. Unter allen befragten Branchen
in der Region reichen die durchschnittlichen Zahlungsfristen von 37 Tagen in der Lebensmittelbranche bis zu 21 Tagen im Sektor für langlebige Verbrauchsgüter. Die befragten Lieferanten aus der Baustoffbranche räumen die kürzesten Zahlungsziele
ein – im Durchschnitt 21 Tage. Einen detaillierten Überblick über die Zahlungsziele nach Land finden Sie in den spezifischen Länderberichten der Ausgabe 2019 des Atradius Zahlungsmoralbarometers für Westeuropa.

Das Forderungsrisiko ist in der verarbeitenden Industrie und im Maschinenbau am höchsten

Im Laufe des vergangenen Jahres hat sich die Zahlungsmoral von Firmenkunden in allen befragten Branchen in Westeuropa (verarbeitende Industrie, Großhandel/Einzelhandel/Vertrieb und Dienstleistungssektor) verbessert. Dies hatte eine Zunahme fristgerechter Zahlungen zur Folge – vor allem im Großhandel/ Einzelhandel/Verkauf, wo sich der Anteil der fristgerecht gezahlten Rechnungen von 55 % im letzten Jahr auf 64 % erhöht hat. Im verarbeitenden Gewerbe liegt der Anteil der fristgerecht gezahlten Rechnungen bei 65 % (gegenüber 61 % im Vorjahr) und in der Dienstleistungsbranche bei 73 % (gegenüber 65 % im letzten Jahr). Demzufolge konnten die befragten Lieferanten in der Region überfällige Rechnungen im Durchschnitt 6 Tage früher als im Vorjahr eintreiben, nämlich innerhalb von 55 Tagen ab Rechnungsstellung im verarbeitenden Gewerbe und im Großhandel/Einzelhandel/Verkauf und innerhalb von 41 Tagen in der Dienstleistungsbranche. Dennoch waren durchschnittlich 31 % der Rechnungen im verarbeitenden Gewerbe und im Großhandel/Einzelhandel/Verkauf und 24 % in der Dienstleistungsbranche über den Fälligkeitstermin hinaus unbeglichen. In der Region ist der durchschnittliche Anteil überfälliger Rechnungen im Maschinenbau (33 %) und in der Baustoffbranche (32 %) am höchsten. Die Dienstleistungsbranche verzeichnete
den niedrigsten Anteil überfälliger Rechnungen (20 %). Auch die langlebige Verbrauchsgüter-, Lebensmittel-, Papier-, Textil- und Agrarindustrie verzeichneten überfällige Rechnungen, deren Anteil unter dem regionalen Durchschnitt von 25
% lag. Einen detaillierten Überblick über das Forderungsrisiko nach Land finden Sie in den spezifischen Länderberichten der Ausgabe 2019 des Atradius Zahlungsmoralbarometers für Westeuropa.

 
Deutlich mehr uneinbringliche Forderungen gegenüber der Vorjahresbefragung

Die uneinbringlichen Forderungen in der Region sind von 1,3 % im vergangenen Jahr auf 2,2 % gestiegen. Aus den Befragungsergebnissen geht hervor, dass das verarbeitende
Gewerbe in Westeuropa den höchsten Anteil von Forderungen im Firmengeschäft verzeichnete, die als uneinbringlich abgeschrieben werden mussten (2,5 % gegenüber 1,4 % im Vorjahr). Im Großhandel/Einzelhandel/Verkauf lag der Anteil der abgeschriebenen Forderungen bei 2,3 % (gegenüber 1,7 % im letzten Jahr) und in der Dienstleistungsbranche bei 1,8 % (im Vergleich zu 1 % im Vorjahr). Nach Branche verzeichnete die westeuropäische Agrarindustrie den höchsten Anteil der als uneinbringlich abgeschriebenen Forderungen (2,7 % gegenüber 1,7 % im Vorjahr), gefolgt von der Maschinenbaubranche mit 2,4 % (gegenüber 1,2 % im letzten Jahr). Unter dem regionalen Durchschnitt von 2,2 % lagen die Industrie für langlebige Konsumgüter (2,0 % gegenüber 1,1 % im letzten Jahr), die Elektronikindustrie (1,9 % gegenüber 1 % im letzten
Jahr) und die Nahrungsmittelindustrie (1,8 % gegenüber 1,3 % im Vorjahr). Am unteren Ende der Skala rangiert die Textilbranche (1,4 % gegenüber 1,1 % im Vorjahr). Einen detaillierten Überblick über den prozentualen Anteil der uneinbringlichen Forderungen nach Land finden Sie in den spezifischen Länderberichten der Ausgabe 2019 des Atradius Zahlungsmoralbarometers für Westeuropa.

Überblick über die Zahlungsmoral in Westeuropa

Nach Unternehmensgröße

Großunternehmen in Westeuropa verlangen Zahlungen von ihren B2B-Kunden früher als vor einem Jahr

Im Durchschnitt geben die befragten kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in Westeuropa ihren Firmenkunden höchstens 36 Tage Zeit ab Rechnungsdatum
(gegenüber 33 Tagen im letzten Jahr) zur Begleichung von Rechnungen. Demgegenüber gewähren Großunternehmen durchschnittlich 34 Tage (gegenüber 38 Tagen im Vorjahr)
und Kleinstunternehmen 31 Tage (gegenüber 27 Tagen im letzten Jahr) Zeit für die Rechnungsbegleichung. Einen detaillierten Überblick der Länderergebnisse finden Sie in den spezifischen Länderberichten der Ausgabe 2019 des Atradius Zahlungsmoralbarometers für Westeuropa. Kleinstunternehmen in Westeuropa treiben
überfällige Rechnungen am schnellsten ein Im vergangenen Jahr hat sich die Zahlungsmoral der Firmenkunden von Kleinstunternehmen in Westeuropa verbessert. Infolgedessen hat sich der Anteil der fristgerecht gezahlten Rechnungen auf 74 % des Gesamtwerts der von den befragten Kleinstunternehmen ausgestellten Rechnungen (gegenüber 66 % im Vorjahr) erhöht. Bei Großunternehmen lag dieser Prozentsatz bei durchschnittlich 65 % und bei KMU bei 64 % (jeweils gegenüber 58 % im Vorjahr). Infolge der verbesserten Zahlungsmoral hat sich der Zeitraum von der Rechnungsstellung bis zum Zahlungseingang bei Kleinstunternehmen auf 43 Tage (gegenüber 49 Tagen im letzten Jahr), bei KMU auf 55 Tage (gegenüber 59 Tagen) und bei Großunternehmen auf
52 Tage (gegenüber 63 Tagen) verkürzt. Einen detaillierten Überblick nach Land finden Sie in den spezifischen Länderberichten der Ausgabe 2019 des Atradius Zahlungsmoralbarometers für Westeuropa. Das Inkasso lange überfälliger Forderungen
ist weniger effizient als vor einem Jahr Obwohl Kleinstunternehmen in Westeuropa überfällige Zahlungen am schnellsten eintreiben können, mussten sie 1,4 % ihrer Forderungen als uneinbringlich abschreiben – gegenüber 1,0 % im letzten Jahr. KMU und Großunternehmen mussten durchschnittlich 2,6 % bzw. 2,4 % ihrer Forderungen abschreiben (gegenüber 1,6 % bzw. 1,4 % im letzten Jahr). Dieser Anstieg lässt vermuten, dass in diesem Jahr voraussichtlich mehr Rechnungen als im Vorjahr nicht bezahlt werden, wenn sich die Rechnungsbegleichung hinzieht. Wenn dieser Trend anhält, steht mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Zeit mit rückläufigen oder negativen Margen und eine Zunahme von Insolvenzen bevor. Einen detaillierten Überblick über den prozentualen Anteil der uneinbringlichen Forderungen nach Land finden Sie in den spezifischen Länderberichten der Ausgabe 2019 des Atradius Zahlungsmoralbarometers für
Westeuropa.